Olympia-Eisstadion

Olympia-Eisstadion


Switzerland (CH)
Das Olympische Eishockeyturnier galt zugleich als 15. Eishockey-Weltmeisterschaft und 26. Eishockey-Europameisterschaft. Gespielt wurde im Liga-System, was bei neun Mannschaften insgesamt 36 Spiele zur Folge hatte. Daher wurden neben dem Olympia-Eisstadion Badrutts Park auch auf den Kunsteisbahnen Palace Rink und Suvretta Rink gespielt. Beeinträchtigt wurde der Ablauf teilweise durch intensiven Sonnenschein oder schweren Schneefall, so dass man zwischenzeitlich die Spiele auf die frühen Morgenstunden um 8:00 Uhr und 9:00 Uhr ansetzte. Dies und die abgelegenen Kunsteisbahnen hatten zur Folge, dass teilweise sehr wenig Zuschauer die Spiele verfolgten. So spielte etwa Großbritannien zweimal im Palace Rink vor nur zehn zahlenden Zuschauern.[11] Da in Kanada das Eishockey weitgehend schon professionalisiert war, ließen die Kanadier eine Auswahl der Royal Canadian Air Force antreten, die von Frank Boucher trainiert wurde.

Mit je sieben Siegen und einem Unentschieden lagen am Ende Kanada und die Tschechoslowakei punktgleich an der Spitze. Der Olympiasieg ging an Kanada, wegen der besseren Tordifferenz von +64 im Vergleich zu +62 der Tschechoslowakei. Die beiden Mannschaften erzielten in der Direktbegegnung ein 0:0. Während die Kanadier gegen die Tschechoslowakei wegen deren schnellen Gegenangriffen nichts riskieren wollten, versteiften sich die Tschechen ebenfalls auf die Defensive. Die Schweiz verlor einzig ihre Spiele gegen die beiden Erstplatzierten und gewann mit sechs Siegen die Bronzemedaille. Es wurden in St. Moritz außergewöhnlich viele Tore geschossen. Das höchste Spielergebnis erzielte die USA gegen Italien mit 31:1. Erfolgreichster Schütze des Turniers war der Tscheche Vladimír Zábrodský, der insgesamt 22 Treffer erzielte.

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Überschattet wurde das Turnier jedoch von einem Konflikt zwischen dem IOC und der Internationalen Eishockey-Liga (LIHG). Nachdem sich 1946 das US-Eishockey in die Amateur Athletic Union (AAU) und in die Amateur Hockey Association (AHA) geteilt hatte, entschied die LIHG 1947 auf seinem 29. Kongress in Prag, zukünftig nur noch die AHA anzuerkennen. Avery Brundage, der lange die AAU geführt hatte, war inzwischen Präsident des American Olympic Committee (AOC) und erkannte wiederum die AHA nicht an. So reisten schließlich zwei US-Mannschaften in die Schweiz. Obwohl Brundage drohte, die gesamte Olympiamannschaft der Vereinigten Staaten zurückzuziehen, akkreditierte das SOC auf Empfehlung der LIHG die Auswahl der AHA. Im Januar 1948 auf der 42. IOC-Session nahm der Konflikt die überwiegende Mehrheit der Sitzungszeit in Anspruch. Mit 16:10 Stimmen wurde schließlich entschieden, dass gar kein US-Team teilnehmen sollte. Ungeachtet des IOC-Beschlusses ließ jedoch das SOC die AHA am Turnier teilnehmen. Das IOC zog daraufhin die Konsequenzen und erklärte das Turnier als „nichtolympisch“. Die LIHG wurde als nicht mehr zuständig für das Amateur-Eishockey betrachtet. Am 31. Januar schlug das SOC vor, nach Turnierende die Ergebnisse des AHA-Teams aus der Wertung zu streichen. Am 5. Februar, kurz vor Ende der Spiele, entschied das IOC schließlich, diesen Kompromiss zu akzeptieren und die Suspendierung der LIHG erst nach Schluss der Spiele in Kraft treten zu lassen. Damit wurde das Eishockeyturnier doch noch als Olympiawettbewerb anerkannt. Die AHA-Mannschaft wurde im Schlussprotokoll nicht mehr aufgeführt, deren Spiele hingegen zählten für das Endergebnis. Die Disqualifikation der USA galt jedoch nicht für die Weltmeisterschaft. Daher ist beispielsweise Schweden Olympiavierter (ohne die USA) und WM-Fünfter (mit den USA). Erst 1951 hob das IOC die Verbannung des Eishockeys wieder auf.
Das Olympische Eishockeyturnier galt zugleich als 15. Eishockey-Weltmeisterschaft und 26. Eishockey-Europameisterschaft. Gespielt wurde im Liga-System, was bei neun Mannschaften insgesamt 36 Spiele zur Folge hatte. Daher wurden neben dem Olympia-Eisstadion Badrutts Park auch auf den Kunsteisbahnen Palace Rink und Suvretta Rink gespielt. Beeinträchtigt wurde der Ablauf teilweise durch intensiven Sonnenschein oder schweren Schneefall, so dass man zwischenzeitlich die Spiele auf die frühen Morgenstunden um 8:00 Uhr und 9:00 Uhr ansetzte. Dies und die abgelegenen Kunsteisbahnen hatten zur Folge, dass teilweise sehr wenig Zuschauer die Spiele verfolgten. So spielte etwa Großbritannien zweimal im Palace Rink vor nur zehn zahlenden Zuschauern.[11] Da in Kanada das Eishockey weitgehend schon professionalisiert war, ließen die Kanadier eine Auswahl der Royal Canadian Air Force antreten, die von Frank Boucher trainiert wurde.

Mit je sieben Siegen und einem Unentschieden lagen am Ende Kanada und die Tschechoslowakei punktgleich an der Spitze. Der Olympiasieg ging an Kanada, wegen der besseren Tordifferenz von +64 im Vergleich zu +62 der Tschechoslowakei. Die beiden Mannschaften erzielten in der Direktbegegnung ein 0:0. Während die Kanadier gegen die Tschechoslowakei wegen deren schnellen Gegenangriffen nichts riskieren wollten, versteiften sich die Tschechen ebenfalls auf die Defensive. Die Schweiz verlor einzig ihre Spiele gegen die beiden Erstplatzierten und gewann mit sechs Siegen die Bronzemedaille. Es wurden in St. Moritz außergewöhnlich viele Tore geschossen. Das höchste Spielergebnis erzielte die USA gegen Italien mit 31:1. Erfolgreichster Schütze des Turniers war der Tscheche Vladimír Zábrodský, der insgesamt 22 Treffer erzielte.

Überschattet wurde das Turnier jedoch von einem Konflikt zwischen dem IOC und der Internationalen Eishockey-Liga (LIHG). Nachdem sich 1946 das US-Eishockey in die Amateur Athletic Union (AAU) und in die Amateur Hockey Association (AHA) geteilt hatte, entschied die LIHG 1947 auf seinem 29. Kongress in Prag, zukünftig nur noch die AHA anzuerkennen. Avery Brundage, der lange die AAU geführt hatte, war inzwischen Präsident des American Olympic Committee (AOC) und erkannte wiederum die AHA nicht an. So reisten schließlich zwei US-Mannschaften in die Schweiz. Obwohl Brundage drohte, die gesamte Olympiamannschaft der Vereinigten Staaten zurückzuziehen, akkreditierte das SOC auf Empfehlung der LIHG die Auswahl der AHA. Im Januar 1948 auf der 42. IOC-Session nahm der Konflikt die überwiegende Mehrheit der Sitzungszeit in Anspruch. Mit 16:10 Stimmen wurde schließlich entschieden, dass gar kein US-Team teilnehmen sollte. Ungeachtet des IOC-Beschlusses ließ jedoch das SOC die AHA am Turnier teilnehmen. Das IOC zog daraufhin die Konsequenzen und erklärte das Turnier als „nichtolympisch“. Die LIHG wurde als nicht mehr zuständig für das Amateur-Eishockey betrachtet. Am 31. Januar schlug das SOC vor, nach Turnierende die Ergebnisse des AHA-Teams aus der Wertung zu streichen. Am 5. Februar, kurz vor Ende der Spiele, entschied das IOC schließlich, diesen Kompromiss zu akzeptieren und die Suspendierung der LIHG erst nach Schluss der Spiele in Kraft treten zu lassen. Damit wurde das Eishockeyturnier doch noch als Olympiawettbewerb anerkannt. Die AHA-Mannschaft wurde im Schlussprotokoll nicht mehr aufgeführt, deren Spiele hingegen zählten für das Endergebnis. Die Disqualifikation der USA galt jedoch nicht für die Weltmeisterschaft. Daher ist beispielsweise Schweden Olympiavierter (ohne die USA) und WM-Fünfter (mit den USA). Erst 1951 hob das IOC die Verbannung des Eishockeys wieder auf.
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By: Lamos

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