Ski Alpin Olympic 1948

Ski Alpin Olympic 1948 (Google Maps)
No Thumbnail
Die sechs alpinen Skirennen im Skigebiet Corviglia zählten gleichzeitig auch als 10. Alpine Skiweltmeisterschaft. Die drei Erstplatzierten erhielten zu ihren olympischen Medaillen zusätzlich WM-Medaillen. In diesen Disziplinen hatten die Alpenländer Frankreich, Österreich und die Schweiz klar die Oberhand. Sie gewannen zusammen 17 von 19 vergebenen Medaillen. Verantwortlich für die alpinen Wettkämpfe war Marc Hodler, der drei Jahre später zum FIS-Präsidenten gewählt wurde und dies über 47 Jahre hinweg blieb.

Der Abfahrtslauf wurde in der Schweiz als Höhepunkt der Winterspiele betrachtet.[18] Er zählte zusätzlich für die alpine Kombination. Die 3,5 km lange Strecke der Männer-Abfahrt stellte hohe Anforderungen an die Teilnehmer. Einzelne Mannschaften trainierten über einen Monat auf der Strecke.[19] Der Schweizer Karl Molitor, sechsmaliger und damit noch heute Rekordsieger der Lauberhornabfahrt, gehörte zu den großen Favoriten. Vor dem schwierigsten Teilstück, den Bodenwellen im großen Steilhang, führte er drei Zwischenschwünge aus und fuhr ein technisch sicheres Rennen. Dem gegenüber konnte der Franzose Henri Oreiller die Schwierigkeiten des Steilhanges ohne wesentliches Abbremsen meistern und führte bereits in der Zwischenzeit mit fünf Sekunden, die er bis ins Ziel nicht mehr hergab. Dem Österreicher Franz Gabl gelang es noch auf den zweiten Platz vorzustoßen und Rolf Olinger holte zeitgleich mit Molitor eine zweite Bronzemedaille für die Schweiz.

Die Frauen-Abfahrt folgte unmittelbar nach dem Rennen der Männer auf der gleichen Strecke. Man hatte jedoch die zahlreichen Schwierigkeiten durch 15 Pflichttore gemildert, so dass es sich eigentlich um einen Riesenslalom handelte.[20] Die als Aussenseiterin angetretene Hedy Schlunegger erzielte trotz eines Sturzes am Eingang zum Kanonenrohr die beste Zeit und sicherte damit der Schweiz den ersten großen alpinen Erfolg. Knapp hinter ihr folgten die beiden Österreicherinnen Trude Beiser und Resi Hammerer.

Beim Kombinationsslalom der Männer stellte sich die große Frage, ob es Karl Molitor gelingen würde, seine fünf Sekunden Rückstand auf den Abfahrtssieger Oreiller wettzumachen. Ihm gelang jedoch keine Ausnahmeleistung und so konnte Oreiller, dem über Nacht seine Spezialski gestohlen worden waren,[21] trotz dieses Handikaps mit zwei sicheren Fahrten seine zweite Goldmedaille gewinnen. Der Franzose James Couttet, Schnellster im Kombinationsslalom, kam in der alpinen Kombination noch auf den dritten Platz. Anders war die Lage bei den Frauen. Der von Hedy Schlunegger in der Abfahrt erzielte Vorsprung und ihr Können im Slalom waren zu gering, als dass ein Kombinationssieg möglich erschien. Nachdem die große Favoritin im Slalom, die Italienerin Celina Seghi, unter ihrer üblichen Leistung blieb und Vierte wurde, holten die Österreicherinnnen Trude Beiser und Erika Mahringer die Gold- und Bronzemedaillen. Der zweite Platz ging unerwartet an die US-Amerikanerin Gretchen Fraser.

Für den Spezialslalom wurden wie schon am Vortag für die Frauen und Herren zwei nebeneinander liegende Strecken vorbereitet, was es dem Publikum ermöglichte, abwechslungsweise die Leistungen der jeweiligen Favoriten zu verfolgen. Die Franzosen Couttet und Oreiller fuhren erneut sehr stark, gefolgt von Silvio Alverà, der im ersten Lauf die beste Zeit erzielte. Karl Molitor blieb für einmal deutlich über den Bestzeiten und wurde letztlich Achter. Jedoch sorgte der gebürtige St. Moritzer Edy Reinalter für eine positive Überraschung. Mit der Bestzeit im zweiten Lauf verwies er die beiden Franzosen auf die Plätze zwei und drei und gewann eine weitere Goldmedaille für die Schweiz. Nach dem ersten Lauf der Frauen führte zur allgemeinen Überraschung Gretchen Fraser, knapp vor Erika Mahringer aus Österreich. Die Entscheidung fiel dann bereits zu Beginn des zweiten Laufs, als Fraser mit einer technisch sauberen Fahrt eine Laufzeit von 57,5 Sek. erzielte. Diese Zeit wurde nur noch durch Antoinette Meyer mit 57,0 Sek. unterboten, was der Schweizerin den zweiten Rang vor Erika Mahringer einbrachte, den Gesamtsieg der Amerikanerin aber nicht gefährdete. „Ich glaubte nie, die Europäerinnen schlagen zu können“, meinte diese danach treuherzig.
943 views
Views by date
UnratedRate as 1Rate as 2Rate as 3Rate as 4Rate as 5Rate as 6Rate as 7Rate as 8Rate as 9Rate as 10

Categories

Comments

Policies

Please log in if you don't want to post anonymously (anonymous users cannot post links).

Note: VirtualGlobetrotting is an entertainment website is and is not associated with this post, location or person.

Please enable images and enter code to post
Reload

Around the World Mailing List

Share:

Comments

Policies

Please log in if you don't want to post anonymously (anonymous users cannot post links).

Note: VirtualGlobetrotting is an entertainment website is and is not associated with this post, location or person.

Please enable images and enter code to post
Reload